Parution: Schweitzer, Die Musik der Sprache

Parution: Schweitzer, Die Musik der Sprache

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Claudia Schweitzer

Die Musik der Sprache

Französische Prosodie im Spiegel der musikalischen Entwicklungen vom 16. bis 21. Jahrhundert

Die Verwandtschaft von Sprache und Musik ist tiefgreifend. Beide werden ausdrucksstark durch dieselben Parameter, die wir als prosodisch oder musikalisch bezeichnen. Diese „Musik der Sprache” wird immer dann deutlich, wenn Sprache klingt, sei es in gesprochener oder in gesungener Form.
Dieser Band zeigt erstmals, wie in Frankreich seit dem 16. Jahrhundert prosodisches Wissen konstruiert wurde und welche Rolle dabei die Musik spielt. Die aufgezeigten theoretischen Grundlagen werden durch konkrete Beispiele verschiedener Jahrhunderte und Disziplinen (Linguistik, Poesie, Musik) verdeutlicht.
Die Verwandtschaft von Sprache und Gesang ist tiefgreifend. Wie jede musikalische Äußerung ist auch Sprache melodisch, rhythmisch und akzentuiert. Musik und Sprache werden ausdrucksstark durch dieselben Parameter, die wir als prosodisch bezeichnen. Nicht nur in der Poesie, sondern in jeglicher Form sprachlicher Äußerung ist Sprache musikalisch. Diese „Musik der Sprache” wird dann deutlich, wenn Sprache klingt, und dies nicht nur in gesungener Form, sondern auch als gesprochenes Wort.
Der vorliegende Band zeigt, wie in Frankreich seit dem 16. Jahrhundert das Wissen um die Prosodie der eigenen Sprache konstruiert wurde und welche Rolle dabei andere Disziplinen, insbesondere die Musik, gespielt haben und spielen. Die in einem 1. Teil aufgezeigten historischen Grundlagen werden anschließend durch konkrete Untersuchungen und Beispiele aus verschiedenen Jahrhunderten und Disziplinen verdeutlicht. 

Inhalt:
1 Prosodie und Musik: eine lange gemeinsame Geschichte
1.1 Prosodie und stimmlicher Ausdruck
1.2 Das musikalische Ausdruckspotential der Sprechstimme
1.3 Notation von Prosodie und Musik
2 Sprache und Musik: Ästhetische Wandel im Laufe der Jahrhunderte
2.1 Der Begriff „Ästhetik“
2.2 Die Renaissance: Rückkehr zur Antike
2.3 Der französische Barock: Eine musikalische Deklamation
2.4 Das klassische Zeitalter und die Lumières
2.5 Die Romantik: Traumwelten und wissenschaftliche Genauigkeit
2.6 Die Moderne: Wissenschaft und Emotionserforschung
2.7 Korpus
3 Vorteile und Problemfelder der gemeinsamen Metasprache
3.1 Die Bedeutung des Begriffs „quantité“
3.2 Der „Ton“ in Sprache und Musik
3.3 Prosodie zwischen Poesie und Prosa
3.4 Beispiele der verwendeten Metasprache
4 Rhythmus und Metrum im Wandel der Zeit
4.1 Vom Lateinischen zum Französischen
4.2 Quantifizierung in französischer Poesie und Musik
4.3 Quantität als relative Größe
4.4 Der „Flow“ des Slams
5 Melodie und Intonation
5.1 Kurze Methodengeschichte der Melodie- und Intonationsforschung
5.2 Von der Analyse der Melodie zur Analyse der Intonation
5.3 Intonation und Struktur
5.4 Intonation und Emotion
5.5 Melodie, Ton, Intonation und Akzent
6 Akzent und Akzentuierung: eine französische Besonderheit
6.1 Probleme der Wahrnehmung
6.2 Subjektive Wahrnehmung und objektive Messung
6.3 Akzent und Ausdruck
Zum Schluss
Bibliographie
Index nominum

Autoreninformation:
Dr. Dr. Claudia Schweitzer ist Forscherin am Institut Praxiling (UMR 5267 CNRS) an der Universität Paul-Valéry, Montpellier 3.